Ich habe mir vor einigen Wochen einen kleinen Traum erfüllt und mir einen Multicopter angeschafft. Die Mavic Pro des Herstellers DJI dominiert seit Beginn des Jahres den Markt und macht fast ausschliesslich positiv von sich reden. Nachfolgend schildere ich kurz meine Eindrücke zu dem Flugmodell, welches mir die Welt aus einer anderen Perspektive zeigt.
Ich konnte mich lange Zeit nicht wirklich mit dem effektiven Nutzen von Multicoptern anfreunden. Einerseits gab es ein qualitativ anständiges Modell nur für sehr viel Geld und noch viel entscheidender für mich, die Grösse der Flugobjekte war einfach jenseits und keineswegs zur Mitnahme, zum Beispiel in den Urlaub, geeignet. Somit blieb der Traum vom Fliegen vorerst nur eine Illusion, bis DJI Ende des Jahres 2016 die Mavic Pro vorstellte. Dieser Multicopter setzt neue Massstäbe was die Kompaktheit angeht, zusammengefaltet passt sie von der Grösse her in jede Jackentasche oder Rucksack. Aber auch die gute Qualität der 4K-Kamera hat mir zugesagt, zudem ist der Preis von rund CHF 1'200.- absolut gerechtfertigt. Selbstverständlich kann die Mavic Pro einer Phantom oder Inspire nicht ganz das Wasser reichen, für meine Zwecke ist sie aber absolut ausreichend.
Lieferumfang
Die Mavic Pro gibt es in zwei verschiedenen Paketen zu kaufen, zum einen eine Art Basis-Ausführung und eine Fly-More-Variante. In jedem Fall ist im Lieferumfang neben dem eigentlichen Multicopter inklusive eines Akkus, eine Fernbedienung, zwei Propellerpaare, eine 16 GB SD-Speicherkarte, verschiedene USB-Kabel zur Koppelung des Smartphone mit der Fernbedienung und ein Ladegerät enthalten. Im Fly-More-Paket gibt es dann zusätzlich zum genannten Inhalt noch zwei weitere Akkus, ein KFZ-Ladegerät, ein Ladehub, zwei Propellerpaare, eine Powerbank und eine Tasche. Ich habe mich lediglich für das Basis-Paket entschieden und mir einfach noch einen zusätzlichen Akku dazu gekauft, reicht für mich völlig aus.
Inbetriebnahme
Zunächst müssen die Akkus geladen und die Propeller montiert werden. Die Montage der Propeller ist kinderleicht und mit wenigen Handgriffen erledigt. Je nach Smartphone muss noch das USB-Kabel zur Kupplung der Fernbedienung ausgewechselt werden. Als nächstes die DJI Go App auf dem Smartphone installieren und dieses in die Fernbedienung einsetzen. Bevor nun die Mavic Pro eingeschaltet wird, muss wie vor jeder Inbetriebnahme unbedingt der Gimbalschutz entfernt werden, ansonsten kann die fragile Konstruktion Schaden nehmen. Danach kann Fernbedienung und Multicopter gestartet werden. Jetzt verbinden sich das Smartphone und die Fernbedienung automatisch mit der Mavic Pro. Prompt erscheint eine Meldung das eine neue Firmware zur Verfügung steht, also erstmal aktualisieren lassen. Nach einer guten halben Stunde ist alles einsatzbereit. Ready for Takeoff!
Testflug
Der erste Testflug steht an. Zuvor empfiehlt sich allerding einige Tutorials im Netz anzusehen, die Bedienungsanleitung zu lesen und erst einmal mit dem Beginner Mode zu fliegen. Das Wetter hat bei meinem ersten Flugversuch schon einmal super mitgespielt, perfekte Bedingungen. Nichtsdestotrotz habe ich den Multicopter entsprechend vorsichtig auf einem offenen Feld ein erstes Mal in den Himmel steigen lassen. Die Steuerung gestaltet sich sehr simpel, kein Vergleich zu herkömmlichen Modelflugzeugen. Dank der ganzen Technik und Sensoren muss man also einen Zwischenfall schon fast provozieren. Die Mavic steht wie eine Eins am Himmel. Zusatzfunktionen wie Return-to-Home funktionieren anstandslos. Die optische Qualität von Fotos und Videos ist trotz der kleinen Kamera mehr als akzeptabel. In 4K sind die Videos tiptop, genauso wie man es braucht. Um den Aufnahmen das gewisse Etwas zu verleihen, hilft man dann in der Nachbearbeitung noch etwas nach. Die optimale Steuerung des Multicopters und des Gimbal für noch bessere Ergebnisse bedarf zu Beginn noch etwas Übung. Zudem würde ich unbedingt zum Kauf eines ND-Filters für die Kamera raten, das grelle Licht hat ansonsten eine entsprechend hohe Verschlusszeit zur Folge, was im Endeffekt zu unschönen Aufnahmen führt.
Natürlich darf an dieser Stelle ein Video meiner ersten Flugversuche nicht fehlen. Die Aufnahmen sind in meinem Wohnort Koppigen entstanden und können sich also sehen lassen. Für Lob oder konstruktive Kritik habe ich immer ein offenes Ohr.
Rechtliches
Da in den Medien vermehrt negativ über Multicopter berichtet wird und die Flugobjekte in der Gesellschaft oftmals auf Kritik stossen, noch kurz ein paar Worte über die rechtlichen Bestimmungen in der Schweiz. Jedes Flugmodell, welche über 500 Gramm wiegt, unterliegt gewissen Einschränkungen. So herrscht im Umkreis von 5 Kilometer zu einem Flughafen oder Flugplatz ein striktes Flugverbot. Ausserdem sind bei grösseren Flughäfen CTR-Zonen definiert, in welchen die maximale Flughöhe auf 150 Meter beschränkt ist. Das Fliegen in Naturschutzgebieten oder Vogelreservaten sowie in unmittelbarer Nähe zu Menschenansammlungen ist ebenfalls nicht gestatten. Zudem muss der Pilot immer direkten Augenkontakt zum Flugobjekt haben und eine Haftpflichtversicherung mit einer Deckung von 1 Mio. Franken abschliessen. Kantone und Gemeinde können ergänzende Einschränkungen erlassen. Würden alle Piloten diese Regeln strikt einhalten und entsprechend Rücksicht auf das Umfeld nehmen, gäbe es sicherlich viel weniger negative Kritik und wir könnten die atemberaubenden Aufnahmen einfach nur geniessen. In dem Sinne bitte ich alle Piloten sich unbedingt daran zu halten, damit wir dieses Hobby noch lange ausüben können.
Informationen zu Multicopter und Flugmodellen des Bundesamtes für Zivilluftfahrt BAZL
Karte mit sämtlichen Einschränkungen für Multicopter in der Schweiz
Fazit
Der Bericht könnte natürlich noch beliebig länger werden, dich ich wollte einmal zum Schluss kommen. Ich bin mit der Mavic Pro absolut zufrieden, ein grossartiger Multicopter mit einer guten Kamera und dies zu einem vernünftigen Preis. Die Bildqualität der Mavic Pro ist für meine Zwecke als reines Hobby völlig ausreichend. Natürlich könnte man an dieser Stelle jetzt ausführliche vergleiche mit anderen Multicopter machen, in einem Punkt ist die Mavic Pro jedoch unschlagbar und das ist die Kompaktheit. Schliesslich kann die Kamera noch so gut sein, die beste Kamera ist immer diejenige, die man dabeihat. Dies gilt bei Multicoptern genauso und die Mavic Pro habe ich wohl am ehesten dabei. Ich freue mich auf die unzähligen Flugstunden mit meiner Mavic Pro und die Welt aus einer anderen Perspektive sehen zu können.
DJI Mavic Pro in der Basis-Ausstattung für € 1'199.- kaufen