Im Fach Kostenrechnung musste jeder Schüler in meiner Klasse einen Vortrag über ein aktuelles Wirtschaftsthema halten. Meine Arbeit über das Thema Ölpreis, möchte ich euch hier nicht vorenthalten. Falls ich Ihr Interesse geweckt habe, lesen Sie doch einfach den nachfolgenden Text zum Thema durch und durchblättern Sie die dafür erstellte PowerPoint-Präsentation.
Der Ölpreis
Definition
Der Ölpreis bezeichnet den auf dem Markt festgelegten Preis für eine Ölsorte. Der Preis hängt dabei von der chemischen Zusammensetzung insbesondere des Schwefelgehalts und der Energiedichte ab. Öl mit geringerer Qualität zur industriellen Nutzung wird konstant zu geringeren Preisen gehandelt, als Öl mit höherer Qualität. Ein grosser Teil des Ölhandels findet ohne Börsenbeteiligung, also direkt zwischen dem Lieferanten und dem Abnehmer statt. Die Preise orientieren sich dabei an den Kursen welche von den internationalen Ölbörsen festgelegt wurde. Es gibt auf der Erde insgesamt sechs Erdölbörsen, die New York Mercantile Exchange, die ICE Futures in London, die Rotterdam, Chicago, Shanghai und die Singapore Exchange. Der festgestellte Marktpreis für Erdöl ergibt sich aus Angebot und Nachfrage nach Erdöl. Die Nachfrage und das Angebot nach Erdöl werden dabei durch verschiedene Faktoren bestimmt. Solche Faktoren sind zum Beispiel: das Wirtschaftswachstum der Industriestaaten oder das knappe Ölvorkommen. Zudem bestimmen die Wechselkurse, Zinssätze und politische Konflikte, Kriege sowie Naturkatastrophen den Ölpreis.
Historische Entwicklung
Die erste kommerziell erfolgreiche Erdölbohrung fand im Jahr 1859 in Pennsylvania, USA statt. Bis 1864 stieg der Erdölpreis auf den Höchststand von $ 117,18 pro Barrel. Sämtliche Preise, die ich angebe, beziehen sich auf den jetzigen Wert des Dollars. Noch zur Erinnerung: ein Barrel beinhaltet 159 Liter. Da nun auch Russland mit der Förderung von Erdöl begann viel der Ölpreis 1876 auf $ 54,56 pro Barrel. Mitte der 1920er Jahre wurde die Automobilindustrie in den USA zum grössten Ölverbraucher. Dies war der Aufbruch ins Benzinzeitalter. Während der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1931 sank der Ölpreis auf seinen historischen Tiefststand, für ein Barrel mussten damals nur noch $ 9,45 bezahlt werden. Das sind weniger als 10% vom heutigen Ölpreis.
Im Herbst 1973 begann die erste Ölkrise, als die OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries, deutsch: Organisation erdölexportierender Länder) die Fördermengen drosselte und damit politische Forderungen verband. Ein Jahr später stieg der Ölpreis auf $ 48,92 je Barrel. Während der zweiten Ölkrise in den Jahren 1979/1980 fand nach einem Rückgang der Ölpreise wieder eine kurzzeitige Preissteigerung statt. Ausgelöst wurde diese Ölkrise vor allem durch Förderungsausfälle. Im Jahr 1980 fand der Preisanstieg bei $ 112,36 sein Maximum. Aufgrund der hohen Erdölpreise investierten viele Länder in alternative Energiequellen, was in den Jahren 1978 bis 1983 den weltweiten Ölverbrauch um elf Prozent senkte. 1986 sank der Ölpreis auf $ 29,15 pro Barrel.
Die 90er Jahre waren im Grossen und Ganzen eine Phase sehr niedriger Ölpreise. Die Erdölpreise beliefen sich im Jahr 1990 auf $ 37,82 und im Jahr 1998 auf $ 17,28 je Barrel. 2001 verursachte unter anderem die Geschehnisse rund um die Terroranschläge am 11. September 2011 zu einer sinkenden Nachfrage nach Kerosin und senkte damit kurzfristig den Ölpreis.
Seit dem Jahr 2001 gab es bis heute erhebliche Preissteigerungen. China wurde Anfang des 21. Jahrhunderts zum zweitgrössten Ölverbraucher der Welt. 2003 kostete der Barrel Rohöl $ 32,51. Aufgrund des verheerenden Hurrikans Katrina, stieg der Erdölpreis im Jahr 2005 auf 70 US-Dollar pro Barrel. Zu Beginn des Jahres 2008 stieg der Ölpreis erstmals auf die Marke von 100 US-Dollar je Barrel. Am 4. April 2011 stieg der Preis für das Nordseeöl Brent auf über 120 US-Dollar. Für ein Barrel der US-Referenzsorte WTI musste am selben Tag rund 108 US-Dollar gezahlt werden.
Weltweiter Ölverbrauch
Überall auf der Welt wird Öl verbraucht. Täglich verbrauchen wir auf der Erde ca. 85,98 Millionen Barrel Erdöl. Am meisten Öl wird in den Vereinigten Staaten verbraucht. Mit einem Verbrauch von 18,69 Millionen Barrel Erdöl pro Tag verbrauchen die US-Amerikaner mehr Öl als die gesamte EU. An zweiter Stelle folgt China mit einem Verbrauch von 8,2 Millionen Barrel Öl pro Tag, Japan ist mit 4,353 Millionen Barrel Erdöl pro Tag auf Position drei. Die Schweiz liegt momentan auf dem 45. Platz. Mit einem Verbrauch von 280‘000 Barrel Öl pro Tag verbrauchen die Vereinigten Staaten knapp 70ig Mal mehr Öl als die Schweiz. Erstaunlich ist auch, dass unsere österreichischen Nachbarn zwei Positionen hinter uns platziert sind.
Quelle: Wikipedia
Die PowerPoint-Präsentation können Sie hier als PDF-Datei herunterladen (622 KB).